Die Bedeutung unseres Erdreichs
Unser Boden steckt voller Leben. In unvorstellbarer Menge. Er nährt uns. Speichert Wasser. Und Kohlenstoff. Wir gehen auf ihm ohne zu ahnen, auf wieviel Leben wir stehen. In einem sich ständig wiederholenden, meist unsichtbar ablaufendem Kreislauf zersetzen Bodenorganismen abgestorbenes Material wie Laub, Tierkadaver, und vieles mehr in Nährstoffe, die wiederum für das Gedeihen unserer Pflanzen von entscheidender Wichtigkeit sind.
Wer wohnt im Boden?
Alle Bodenorganismen zusammen werden Edaphon genannt. Dieses kann in einem Wald das Gewicht von 25 Tonnen pro Hektar erreichen. Es besteht aus Bakterien, Pilzen, Einzellern, Fadenwürmern, Springschwänzen, Asseln, Fadenwürmern, Gliederfüsslern und Regenwürmern.
Regenwürmer – die Retter der Wälder
Auf 0,3 Kubikmeter Erde mehr Lebewesen als Menschen weltweit
Unglaublich, aber wahr – in 0,3 Kubikmeter (das entspricht einer Fläche von 1×1 Meter und 30 cm Tiefe) Erdboden leben 1,6 Billionen (1 Billion sind 1000 Milliarden) Lebewesen – im Vergleich dazu: auf der Erde leben derzeit „nur“ 7,88 Milliarden Menschen (Stand 2021).
Darin befinden sich laut GEO:
2,5 Billionen Mikroorganismen: Bakterien, Pilze, Algen – sie machen den Großteil aus
1 Millionen Fadenwürmer
100.000 Milben
50.000 Springschwänze
25.000 Rädertiere
10.000 Borstenwürmer
100 Käferlarven
100 Zweiflüglerlarven
80 Regenwürmer
50 Asseln
50 Schnecken
50 Spinnen
Der Boden ist ein wichtiger Kohlenstoffspeicher
Gesunde Böden mit einem hohen Humusanteil können beträchtliche Mengen an CO2 speichern, so Umwelt- und Klimawissenschafterinnen. Steigert man aus heutiger Sicht diesen Humusanteil um 4 Promille, könnte dies die weltweiten CO2-Emissionen ausgleichen, schreibt der ORF. Es gibt eine Humusbewegung, die sich intensiv mit dem Thema in Österreich auseinandersetzt. Bei der regenerativen Landwirtschaft steht der Bodenaufbau und -schutz im Mittelpunkt.
PwC-Studie: Regenerative Landwirtschaft senkt THG-Emissionen und steigert die Wirtschaftlichkeit
Wie geht es dem Edaphon heutzutage?
Diese Frage ist essentiell für die Zukunft unserer Natur und auch unserer Landwirtschaft.
Die fortschreitende Bodenversiegelung ist ein massives Thema und damit verbunden auch, dass einmal versiegelter Boden nur sehr schwer und langwierig wieder in gesundes entsiegeltes Erdreich umgewandelt werden kann. Zu diesem Thema findet man auf pro.earth bereits viele Artikel, weswegen wir an dieser Stelle nicht weiter darauf eingehen.
Anhand von Zeigerpflanzen und auch Tierarten kann der Zustand des Bodens sichtbar festgestellt werden. Eine Bodenprobe gibt dann genau Auskunft. Auch die Anzahl der Regenwürmer, die Durchwurzelungstiefe und die Dichte des Bodens geben Anzeichen für den Bodenzustand.
Vierlerorts ist das Bodenleben verarmt, der Boden verdichtet und kann dadurch wesentlich weniger Wasser aufnehmen und filtern als früher. Chemische Dünger und Pestizide tragen ihres dazu bei, das Bodenleben zu schwächen.


