Der Markt für Carbon Dioxide Removal (CDR) wächst rasant

Der Markt für Carbon Dioxide Removal (CDR) wächst rasant

Die gezielte Entfernung von Kohlendioxid (CO₂) aus der Atmosphäre – bekannt als Carbon Dioxide Removal (CDR) – entwickelt sich zu einem zentralen Bestandteil globaler Klimastrategien.

Während der Fokus bisher auf Emissionsminderung lag, wird zunehmend deutlich: Ohne CO₂-Entnahme lassen sich die Pariser Klimaziele nicht erreichen. Der Weltklimarat (IPCC) schätzt, dass bis 2050 jährlich 7 bis 9 Gigatonnen CO₂ dauerhaft entfernt werden müssen, um Netto-Null zu erreichen.


Markt im Aufbruch

Der CDR-Markt wächst deutlich. Laut Precedence Research steigt das weltweite Marktvolumen von rund 733 Mio. USD im Jahr 2024 auf 2,8 Mrd. USD bis 2034 – ein jährliches Wachstum von rund 14 %.

BCC Research prognostiziert sogar einen Anstieg von 3,4 Mrd. USD (2024)auf 25 Mrd. USD (2029).

Eine Studie von Oliver Wyman erwartet für die Jahre 2030–2035 ein Marktvolumen von bis zu 100 Mrd. USD pro Jahr.

Auch im realen Handel zeigt sich Dynamik: Im zweiten Quartal 2025 wurden laut cdr.fyi erstmals über 15 Mio. t CO₂ in dauerhafte CDR-Verträge eingebracht – mehr als je zuvor.


Treiber des Wachstums

Politische Unterstützung: Steueranreize wie der US-amerikanische 45Q-Credit oder EU-Programme schaffen Investitionssicherheit.

Unternehmensstrategien: Immer mehr Firmen integrieren CDR in ihre Netto-Null-Pläne.

Technologische Fortschritte: Direkte Luftabscheidung (DAC), Biochar, Mineralisierung und ozeanbasierte Verfahren werden effizienter und günstiger.

Investoreninteresse: Abnahmeverträge und Käuferbündnisse wie Frontier Climate fördern Skalierung und Vertrauen.


Herausforderungen

Trotz des Booms bleibt die Skalierung die größte Hürde: Die derzeitigen Kapazitäten liegen weit unter den notwendigen Gigatonnenmengen.

Hohe Kosten, Energiebedarf und fehlende Standards zur Messung und Verifizierung (MRV) erschweren den Markthochlauf.

Auch ökologische und soziale Fragen – etwa zur Landnutzung bei naturbasierten Lösungen – müssen gelöst werden.


Ausblick

Der Markt für CO₂-Entfernung steht am Anfang, aber das Wachstum ist rasant.

Wenn technologische Innovation, politische Unterstützung und Kapital zusammenfinden, kann CDR zu einer tragenden Säule globaler Klimapolitik werden.

Wichtig bleibt dabei: Transparenz, Dauerhaftigkeit und Nachhaltigkeitmüssen Maßstab jeder Lösung sein.


Quellen:

Precedence Research (2024); BCC Research (2024); Oliver Wyman (2024); cdr.fyi (2025); IPCC AR6; McKinsey (2024)

Bild: Climeworks

ITER – Auf der Suche nach der Energie der Zukunft

ITER – Auf der Suche nach der Energie der Zukunft

Im Süden Frankreichs wächst eines der ehrgeizigsten Energieprojekte der Menschheit: ITER, der internationale Thermonukleare Experimentalreaktor. Hier versuchen Forschende, das zu erreichen, was bislang nur der Sonne gelingt – Energie durch Kernfusion. Gelingt es, wäre das eine Revolution der Energieversorgung.

 

Ein Projekt für unendliche Energie

ITER ist mehr als ein Experiment. Es ist ein politisches Versprechen: Energie ohne Emissionen, ohne fossile Abhängigkeit und ohne gefährlichen Atommüll. Über 35 Nationen arbeiten zusammen – von der EU über die USA bis China. Gemeinsam investieren sie Milliarden, um das Sonnenfeuer auf der Erde zu zähmen.

Der Bau begann 2010, das erste Plasma war für 2025 geplant, nun gilt 2032 als realistischer Start. Die Kosten stiegen von fünf auf über zwanzig Milliarden Euro. Dennoch gilt ITER als Symbol dafür, was möglich ist, wenn Zusammenarbeit über Konkurrenz steht.

Wenn das Experiment gelingt, könnte ITER zehnmal mehr Energie erzeugen, als hineingesteckt wird. Erst dann wären kommerzielle Fusionskraftwerke denkbar – frühestens um 2050.

 

Der mögliche Wendepunkt für das Klima

Fusion allein wird die Klimakrise nicht lösen, könnte sie aber entscheidend entschärfen. Im Gegensatz zu Wind und Sonne liefert sie kontinuierlich CO₂-freien Strom. Damit ließen sich nicht nur Kohle- und Gaskraftwerke ersetzen, sondern auch Industrien wie Stahl, Wasserstoff oder Meerwasserentsalzung klimaneutral antreiben.

ITER steht für den Mut, Technologien zu entwickeln, die nicht nur Symptome bekämpfen, sondern Ursachen beseitigen. Fusionsenergie könnte die Lücke schließen zwischen dem, was nötig ist, und dem, was derzeit möglich scheint – eine Brücke zwischen Gegenwart und Zukunft.

 

Kritik und Kontroversen

Trotz aller Hoffnung bleibt die Skepsis groß. Kritiker warnen, dass ITER zu spät kommt, um die Klimaziele rechtzeitig zu unterstützen. Selbst bei Erfolg wäre ein marktreifer Reaktor erst in der Mitte des Jahrhunderts denkbar. Andere verweisen auf die explodierenden Kosten und die Unsicherheit, ob sich die Technologie je wirtschaftlich lohnt.

Auch technisch ist vieles ungelöst: Materialien müssen Temperaturen und Neutronenbelastungen standhalten, Tritium bleibt ein Sicherheitsrisiko. Zudem steht ITER für ein zentrales Großprojekt – im Gegensatz zur dezentralen Energiewende, die viele Klimapolitiker bevorzugen.

Schließlich ist ITER auch ein geopolitisches Experiment. Es beruht auf Vertrauen zwischen Partnern wie der EU, den USA, Russland und China – ein Vertrauen, das in Zeiten globaler Spannungen fragiler wirkt denn je.

 

Ein Symbol der Zusammenarbeit

Trotz aller Zweifel bleibt ITER ein Zeichen dafür, dass Wissenschaft und Kooperation die größten Herausforderungen überwinden können. Selbst wenn der Reaktor nie Strom liefert, wäre sein größter Erfolg vielleicht die Erkenntnis, dass globale Lösungen nur gemeinsam entstehen.

Vielleicht wird hier in der Provence nicht nur ein Reaktor gebaut, sondern ein Versprechen eingelöst: dass Energie eines Tages keine Krise mehr ist, sondern ein Gemeingut – geboren aus Licht.

Weitere Informationen: https://www.iter.org

 

Wie die Trump-Administration die USA in eine Energiekrise führt

Wie die Trump-Administration die USA in eine Energiekrise führt

Im Land der XXL-Autos und Dauerklimaanlagen versprach Donald Trump einst billiges Benzin und sicheren Strom. Heute warnen Energie-Experten, dass genau diese Politik die Vereinigten Staaten in eine gefährliche Abhängigkeit führt – und womöglich in eine Energiekrise.

Der SPIEGEL-Podcast Acht Milliarden („Wie Trump die USA in den Strommangel treibt“, 14. Oktober 2025) zeigt, was passiert, wenn ein Land die Zukunft abschaltet: Förderungen für Wind, Solar und Speicher werden gekürzt, laufende Projekte gestoppt – und die Energiewende verliert ihren politischen Rückhalt.

 

Das Ende der Energiewende made in USA

Noch 2022 hatte Präsident Joe Biden mit dem Inflation Reduction Act (IRA) das größte Klimainvestitionsprogramm der US-Geschichte auf den Weg gebracht: rund 783 Milliarden US-Dollar für erneuerbare Energien, saubere Industrie und grüne Infrastruktur.

Doch seit Trumps Rückkehr ins Amt im Jahr 2025 wird das Programm systematisch ausgehöhlt.
Laut dem US-Energieministerium (DOE) wurden bereits:

223 Projekte gestrichen,
321 Förderzusagen gekündigt,
im Gesamtwert von rund 7,6 Milliarden US-Dollar.

Weitere 23 Milliarden US-Dollar an geplanten Investitionen stehen auf der Kippe – darunter Wasserstoff-Hubs, Solar-Cluster und Speichernetze. Besonders betroffen sind Bundesstaaten wie Kalifornien, New York und Massachusetts, die stark auf erneuerbare Energie setzen.

Was das bedeutet: Tausende Jobs und Milliardeninvestitionen sind gefährdet, während China und Europa ihre grünen Industrien weiter ausbauen.

 

Der schwierige Energiepakt mit der EU

Gleichzeitig hat sich die Europäische Union im Rahmen eines neuen transatlantischen Handelsdeals verpflichtet, bis 2028 Energieprodukte im Wert von bis zu 750 Milliarden US-Dollar aus den USA zu beziehen – vor allem LNG, Öl und Atom-Brennstoffe.

Dieses Abkommen sollte einerseits die Energiepartnerschaft stärken, andererseits Zölle vermeiden und russische Abhängigkeiten ersetzen. Doch nun wirkt es wie ein Bumerang:
Wenn die USA unter Trump auf fossile Quellen setzen, bindet sich Europa an genau jene Energieform, von der es sich eigentlich lösen wollte.

Noch schwerer wiegt: Um die vereinbarte Summe zu erreichen, müsste die EU ihre Energieimporte aus den USA verzehnfachen. Logistisch, ökologisch und wirtschaftlich ist das kaum machbar – und klimapolitisch ein Widerspruch zum Green Deal.

 

Der Preis der Bequemlichkeit

Trumps Energiepolitik folgt einem simplen Narrativ: Fossile Brennstoffe sichern Jobs und Wohlstand. Kurzfristig mag das stimmen. Langfristig aber gefährdet es beides – und zwar nicht nur in den USA.

Denn ohne Investitionen in Speicher, Stromnetze und saubere Technologien wird die Energieversorgung instabil. Gleichzeitig bremsen die USA damit auch internationale Kooperationen aus – etwa bei Wasserstoff, grünem Stahl oder CO₂-Handel.

Das Ergebnis: eine doppelte Abhängigkeit – von fossilen Märkten und politischen Launen.

 

Was das für Europa bedeutet

Die USA bleiben ein zentraler Partner für Energie, Handel und Sicherheit. Doch Europas Weg zur Klimaneutralität darf sich nicht von amerikanischer Innenpolitik abhängig machen.

Wenn Washington die Zukunft abbaut, muss Brüssel sie doppelt entschlossen aufbauen – mit Investitionen in eigene Infrastruktur, Speicher, Netze und Partnerschaften mit Ländern, die die Energiewende wirklich wollen.

Die Lehre aus all dem ist klar:
Wer seine Zukunft abdreht, riskiert die Gegenwart.
Und die Energie von morgen darf nicht am Gestern scheitern.

Abbau von Klimaschutzgesetzen in EU geht mit Entwaldungsverordnung weiter

Abbau von Klimaschutzgesetzen in EU geht mit Entwaldungsverordnung weiter

Entwaldung und Waldschäden zählen zu den Hauptverursachern der beiden großen Krisen unserer Zeit, nämlich der Erderwärmung und des Artensterbens. Sie sind Haupttreiber bei den CO2-Emissionen. Der Anbau von Produkten wie Soja, Rindfleisch, Palmöl, Holz, Kakao und Kaffee, die wir in die EU importieren und konsumieren, ist maßgeblich für die Waldzerstörung im großen Stil verantwortlich. Durch die EU-Entwaldungsverordnung (auch EUDR), die seit Juni 2023 gültig ist, sollte der europäische Beitrag an der weltweiten Abholzung stark reduziert werden. Bis 30. Dezember 2024 hätten die nationalen Gesetzgebungen diese Verordnung in nationales Recht umwandeln sollen. In den letzten Monaten hat die geplante EUDR zu hitzigen Diskussionen geführt. Am Montag, 21.10.2025, präsentierte die Europäische Kommission einen neuen Vorschlag  zur Entwaldungsverordnung, die weitgehende Aufweichungen vom 2023 beschlossenen Gesetz enthält. 

 

Die Ausgangslage:

90 Prozent der weltweiten Entwaldung werden durch die Ausweitung der landwirtschaftlichen Flächen verursacht (Quelle: FAO)
Zwischen 1990 und 2020 sind rund 420 Millionen Hektar Wald zerstört wurden – das entspricht einer Fläche in der Größe der Europäischen Union (Quelle: FAO)
Im Jahr 2024 wurden laut Global Forest Watch weltweit 6,7 Millionen Hektar Tropenwälder zerstört – eine Fläche so groß wie Panama, weltweit ging eine Fläche größer als Portugal verloren (rund 10 Mio. Hektar)
Entwaldung und Waldschädigung sind wichtige Treiber von Klimawandel und Biodiversitätsverlust – der Weltklimarat IPCC schätzt, dass rund 23 Prozent aller Treibhausgasemissionen im Zeitraum 2007-2016 aus der Land- oder Fortwirtschaft und anderen Landnutzungen stammen
Die EU ist ein bedeutender Wirtschaftsblock und Verbraucher dieser Erzeugnissen im Zusammenhang mit der Entwaldung und Waldzerstörung und war im Jahr 2017  für 16% der Regenwaldabholzung verantwortlich (Quelle: WWF), die EU selbst errechnet einen Anteil von 10% an der weltweiten Abholzung – also nicht nur Regenwald

Nach der Folgenabschätzung der Europäischen Kommission sind dies die wichtigsten Produkte, die die EU aus abgeholzten Flächen importiert:

Palmöl 34 Prozent
Soja 32,8 Prozent
Holz 8,6 Prozent
Kakao 7,5 Prozent
Kaffee 7 Prozent
Kautschuk 3,4 Prozent
Mais 1,6 Prozent

Alle diese Produkte (bis auf Mais) sind in der EUDR aufgelistet. Zusätzlich sind auch noch Rinder inkludiert.

„Wälder sind unsere Lebensversicherung gegen die eskalierende Klima- und Artenkrise – sie zu schützen heißt letztlich, uns selbst zu schützen.”

Ursula Bittner, Greenpeace Österreich

 

Inhalt des neuen EUDR-Vorschlags

Der am Montag, 21.10.2025 präsentierte Vorschlag der Europäischen Kommission zur Entwaldungsverordnung enthält weitgehende Aufweichungen vom 2023 beschlossenen Gesetz. Die österreichische Menschenrechtsorganisation Südwind sieht darin einen massiven Rückschritt für den Schutz der globalen Wälder.

 

Neue Fristen:

Konkret bedeutet das, dass die EU-Entwaldungsverordnung am 30. Dezember 2026 für Kleinst- und Kleinunternehmen in Kraft tritt. Für große und mittlere Unternehmen bleibt es beim 30. Dezember 2025. Allerdings wird ihnen eine Übergangsfrist von sechs Monaten eingeräumt, um eine schrittweise Einführung der Vorschriften zu gewährleisten.

 

Vereinfachungen für gewisse betroffene Gruppen:

So sollen etwa für kleinere Produzenten, die auf lokalen Märkten verkaufen, weniger strenge bürokratische Anforderungen gelten. Nahezu die gesamte europäische Land- und Forstwirtschaft soll laut dem neuen Vorschlag von Sorgfaltspflichten ausgenommen werden, ebenso wie nachgelagerte Händler und Verarbeiter. Dadurch entstünden laut Südwind intransparente Lieferketten und massive Schlupflöcher für rücksichtslose Waldzerstörung.

 

Einfachere Datenerfassung:

Daten, die bereits national oder anderweitig erfasst wurden, müssen laut dem neuen Vorschlag nicht noch einmal nach Brüssel gemeldet werden. Die EU-Kommission will speziell den Aufwand für Kleinstunternehmen vereinfachen. Diese müssten dann nur eine einfache, einmalige Erklärung im IT-System der Verordnung einreichen. Falls diese bereits in einem EU-Land vorhanden sind, müssen die Betreiber im IT-System nichts weiter tun

 

Keine Abbildung der gesamten Lieferkette mehr:

Nach den neuen Vorschlägen soll in Zukunft nur  noch der erste Importeur auf den EU-Markt Angaben zur Herkunft des Produkts wie zum Beispiel Palmöls oder Kaffebohnen oder auch Holz machen müssen. Alle weiteren Abnehmer und Verkäufer allerdings nicht, wie dies im ursprüngliche Vorschlag vorgesehen war, und zwar in Form einer Dokumentationspflicht für die gesamte Lieferkette. Durch diese Änderung würden dann deutlich weniger Unternehmen von der EUDR betroffen sein.  .

 

NGOs sehen die Aufweichungen sehr kritisch

„Anstelle von Zugeständnissen an die Forstindustrie braucht es Rechtssicherheit und Klarheit – sowohl für Unternehmen als auch für die Betroffenen von Entwaldung. Der Kern der EU-Entwaldungsverordnung muss erhalten bleiben. Das bedeutet: Kein Handel mit Produkten aus Waldzerstörung, eine transparente Rückverfolgbarkeit entlang der gesamten Lieferkette und eine gemeinsame Verantwortung für den Erhalt unserer Wälder”, sagt Maria Hammer, Südwind-Sprecherin für Waldschutz.

 

Ursula Bittner von Greenpeace betont: „ Klar ist: Unternehmen und Betriebe müssen – egal wie oft sie kontrolliert werden – der Sorgfaltspflicht nachkommen und garantieren, dass ihre Produkte frei von Umweltzerstörung und Menschenrechtsverletzungen sind. Das österreichische Landwirtschaftsministerium und die Abgeordneten der EVP im EU-Parlament versuchen hingegen, das zu untergraben. Dabei sind Wälder unsere Lebensversicherung gegen die eskalierende Klima- und Artenkrise – sie zu schützen heißt letztlich, uns selbst zu schützen.”

 

Links

Übersichtlich gestaltete Infos zur Entwaldungsverordnung von WKO

WWF Studie zum Thema Entwaldung

Pressemitteilung „Kommissionsvorschlag für rechtzeitige Umsetzung der EU-Entwaldungsverordnung“ 22.10.2025

Rasanter Meeresspiegelanstieg: US-Studie zeigt Tempo wie seit 120 Jahren nicht mehr

Rasanter Meeresspiegelanstieg: US-Studie zeigt Tempo wie seit 120 Jahren nicht mehr

Eine neue Analyse in der Fachzeitschrift Nature Communications zeigt, dass sich der Meeresspiegel entlang der US-Küsten seit 2010 doppelt so schnell hebt wie zuvor – ein Warnsignal für die ganze Welt.

 

Der Meeresspiegel steigt und das immer schneller. Laut einer aktuellen US-Studie unter Leitung von Sönke Dangendorf (Tulane University, New Orleans) hat sich das Tempo des Anstiegs in Teilen der USA in den vergangenen Jahren dramatisch beschleunigt. Messstationen an der Südost- und Golfküste registrierten zwischen 2010 und 2022 jährliche Anstiege von über 10 Millimetern pro Jahr – ein Wert, den Forschende als „beispiellos seit mindestens 120 Jahren“ bezeichnen.

Die Ursachen liegen in einer Kombination aus globaler Erwärmung und regionalen Prozessen. Neben dem Abschmelzen der polaren Eisschilde tragen auch Veränderungen in der Ozeanzirkulation (vor allem der Atlantischen Umwälzströmung, AMOC) sowie Bodenabsenkungen an den Küsten zu den extremen lokalen Anstiegsraten bei.

Doch die regionale Dynamik ist nur ein Teil des Problems: Eine weitere Studie aus Nature (Hamlington et al., 2024) zeigt, dass sich auch der globale mittlere Meeresspiegelanstieg seit den 1990er-Jahren mehr als verdoppelt hat – von etwa 2,1 mm/Jahr auf über 4,5 mm/Jahr im Jahr 2023. Damit beschleunigt sich der Meeresspiegelanstieg auch im globalen Mittel, mit Folgen für alle Küstenregionen.

„Wir sehen hier keinen Zufall, sondern das Ergebnis einer sich intensivierenden Erderwärmung. Das Fenster für Anpassung schließt sich.“

 Sönke Dangendorf, Studienleiter Tulane University

 

Die Forschenden warnen, dass diese Entwicklung nicht nur die USA betrifft: Auch in Europa, Südostasien und den Pazifikstaaten könnten ähnliche Beschleunigungen auftreten, wenn sich ozeanische Strömungen weiter verändern. Besonders gefährdet sind flache Deltaregionen und Inselstaaten, deren Überflutungsrisiko durch den beschleunigten Anstieg massiv wächst.

 

Warum das wichtig ist

 Die aktuelle Rate von 4–5 mm pro Jahr bedeutet, dass der Meeresspiegel bis 2100 um bis zu 1 Meter steigen könnte, falls die Emissionen nicht drastisch sinken.
Schon heute spüren Millionen Menschen die Folgen, wie regelmäßig überflutete Straßen in Florida bis zu versalzten Böden in Bangladesch.
Laut IPCC gilt der Meeresspiegelanstieg als unumkehrbar über Jahrhunderte, selbst wenn die Erwärmung gebremst wird.

 

Quellen

1) Dangendorf et al. (2023): Acceleration of U.S. Southeast and Gulf coast sea-level rise amplified by internal climate variability, Nature Communications
2) Hamlington et al. (2024): The rate of global sea-level rise doubled during the past three decades, Nature
3) IPCC AR6, Kapitel 9: Sea-Level Change

Die wertvolle Ressource Laub

Die wertvolle Ressource Laub

Die ersten Blätter fallen zu Boden. Jeden Herbst stellt sich diesselbe Frage für alle Gartenfreundinnen: Wohin mit dem ganzen Laub? Daher wollen wir auch dieses Jahr wieder dieses Thema aufgreifen. Denn wir #Beetschwestern haben erkannt, dass es eine wunderbare Ressource für herrlichen Humus, eine Schutzschicht für Beete und ein wichtiger Lebensraum im Winter für allerlei Tiere wie den Igel ist. Daher sollten wir es im Garten belassen, und zwar an geeigneten Plätzen und keinesfalls verbrennen.

 

Wertvoller Rohstoff

Laub ist prinzipiell ein sehr wertvoller Rohstoff für unsere naturnahen Gärten. Das Laub wird in recht kurzer Zeit zu Kompost umgesetzt und hilft bei der Verbesserung der Bodenqualität, indem es Nährstoffe in den Boden einbringt.
Als Mulchschicht hilft es gegen Austrocknung, Bodenerosion und dient auch als Wasserspeicher bei Regen.
Desweiteren dient die Laubschicht als Überwinterungsplatz und Lebensraum im Allgemeinen vieler kleiner Tiere.
Der durch Laub entstehende Humus bindet CO2 aus der Luft in unserem Boden.

 

Wo bleibt es liegen – wo nicht?

An manchen Stellen in unseren Gärten macht es durchaus Sinn, das Laub wegzurechen. Allerdings händisch. Unser Plädoyer gegen Laubbläser -und sauger erschien bereits letztes Jahr und ist zeitlos gültig.

 

An anderen Stellen im Garten kann und soll er liegen bleiben, weil er dort die oben genannten wichtigen Aufgaben erfüllt.

Hier unsere Erfahrungen diesbezüglich:

Auf der Wiese entfernen wir das gesamte Laub, damit das Gras darunter nicht „erstickt“.
Auf den Beeten unter Laubbäumen und Sträuchern lassen wir das darauf gefallene Laub liegen und geben sogar noch welches dazu.
Prinzipiell decken wir alle Beete und alle Bereiche unter Bäumen und Sträuchern mit Laub ab. Dies hilft gegen die Kälte – zum Beispiel in schneelosen Wintern – aber auch gegen Austrocknung aufgrund von Wind und fehlendem Niederschlag. Und Mikroorganismen zersetzen das Laub und verwandeln es in wunderbaren Dünger.

Achtung: Laub sollte auf keinen Fall verbrannt werden, weil sich dabei umwelt-
schädliche Gase entwickeln. Wer das Laub wirklich nicht im Garten behalten will,
sollte es über die Biotonne entsorgen.
 

Nusslaub ist speziell

In einem unserer Gärten steht ein riesiger, uralter Nussbaum – ein wahrer Traum zum Ansehen und ein rechter Alptraum angesichts der Menge an Nüssen und Blättern. Doch daraus entsteht seit einigen Jahren Olgas allerherrlichster Nussschnaps.

Das Laub allerdings muss jedes Jahr in vieler Stunden Arbeit zusammengerecht werden. Für Pflanzen, die gerne saure Böden mögen – zum Beispiel Azaleen und Rhododendren, ist eine Nusslaubschicht im Herbst optimal! Den Rest des Laubs kann man kompostieren. Aber immer dünne Laubschichten mit anderem Kompostgut wie Karton, anderem Laub oder Ästchen vermischen, damit kein brauner Gatsch im Komposthaufen entsteht.

 

 
Wusstest du, dass Nussblätter ein traditionelles Heilmittel sind? Sie werden z.B.
gegen Hauterkrankungen eingesetzt, besitzen eine antibakterielle Wirkung und wurden
früher gegen Wurm- und Parasitenfall eingesetzt. Du kannst sie gegen Akne und
übermäßige Schweißbildung verwenden, indem du die Blätter einem Vollbad zusetzt.

Achtung: Es ist zugleich auch ein natürliches Färbemittel!

Deutschland plant sozial gestaffelte E-Auto-Förderung ab 2026

Deutschland plant sozial gestaffelte E-Auto-Förderung ab 2026

Die Bundesregierung hat sich auf ein neues Förderprogramm für die Elektromobilität geeinigt. Dieses soll Privathaushalte den Umstieg auf E-Autos erleichtern. Die Prämie soll nicht nur für den Kauf von Neuwagen sondern auch für gebrauchte E-Autos gelten – ein Novum im Fördersystem.

 

Laut unterschiedlicher deutscher Medien soll ab 1.1.2026 ein neues staatliches Förderprogramm für den Erwerb eines E-Autos in Kraft treten. Dieses richtet sich explizit an Privathaushalte mit geringem und mittlerem Einkommen und soll erstmalig auch Gebrauchtwagen miteinbeziehen.

 

Hier die voraussichtlichen Eckpunkte der geplanten Förderung, allerdings wurden Details noch nicht offiziell bekanntgegeben:

Gefördert werden nur 100%-ige E-Autos, Hybridautos sind davon ausgeschlossen
Der Netto-Listenpreis des E-Autos muss unter 45.000 Euro (etwa 53.500 Euro brutto) liegen – teurere Modelle werden nicht gefördert
Das Bruttoeinkommen der Käuferin oder des Käufers muss weniger als 3.800 Euro pro Monat betragen
Der CO₂-Ausstoß des Autos muss unter 50 g/km liegen
Die Förderung des Ankaufs eines Gebrauchtwagens soll explizit eingeschlossen sein

Sind die Bedingungen erfüllt, wird der Ankauf mit 4.000 Euro gefördert.

 

Um die Verkehrswende wieder in Schwung zu bekommen, wurden weitere Maßnahmen gesetzt sowie geplant. Dazu zählen:

Die Verlängerung der KFZ-Steuerbefreiung von reinen Elektrofahrzeugen bis maximal zum 31. Dezember 2035:  Je früher der Ankauf eines E-Autos erfolgt, desto länger ist die Steuerbefreiung.
Die steuerliche Begünstigung für rein elektrische Dienstwagen (einschließlich Brennstoffzellen) bis zu einem Bruttolistenpreis von 100.000 Euro (statt wie bisher 70.000 Euro) bei privater Nutzung – dies gilt bereits ab 1.Juli 2025
Ebenfalls bereits eingeführt wurde eine neue Abschreibungsmethode für rein elektrische sowie Brennstoffzellen-Dienstwagen. Dabei werden im ersten Jahr 75% der Anschaffungskosten steuerlich absetzbar, gefolgt von 10%, 5%, 5%, 3% und 2% in den Folgejahren – insgesamt also 6 Jahre

 

Drei Grad plus: Der Punkt, an dem die Erde kippt

Drei Grad plus: Der Punkt, an dem die Erde kippt

Bei +3 °C globaler Erwärmung sprechen wir nicht mehr von „Klimawandel“, sondern von einer massiven planetaren Transformation. Das ist der Punkt, an dem Ökosysteme kippen und ganze Regionen unbewohnbar werden. Derzeit liegt die Welt – laut dem Weltklimarat (IPCC, AR6 Synthesis Report, 2023) – auf einem Kurs von etwa +3,2 °C bis zum Jahr 2100, wenn wir weitermachen wie bisher.

Was das bedeutet und warum drei Grad so viel sind

Drei Grad klingt harmlos.
Ein Sommertag mit drei Grad mehr wäre kaum spürbar – doch auf globaler Ebene bedeuten drei Grad ein völlig anderer Planet.

Mit +3 °C steigen die Durchschnittstemperaturen auf Werte, die die Erde seit Millionen Jahren nicht mehr erlebt hat. Die Eisschilde in Grönland und der Antarktis beginnen unumkehrbar zu schmelzen. Der Meeresspiegel steigt bis zum Jahr 2100 um 60 bis 100 Zentimeter –
und langfristig um mehrere Meter.

Küstenstädte wie New York, Miami, Shanghai, Mumbai, Bangkok, Lagos, Kapstadt, Buenos Aires, Vancouver, Amsterdam und Hamburg werden überflutet. Über 800 Millionen Menschen leben in gefährdeten Küstenregionen.

 

Hitzeextreme erreichen neue Dimensionen:
In Südeuropa, Nordafrika, dem Nahen Osten und Südostasien sind Temperaturen über 50 °C keine Ausnahme mehr. In manchen Regionen wird es so heiß und feucht, dass der menschliche Körper dort nicht mehr überleben kann, selbst im Schatten, selbst mit Wasser.

Flüsse und Seen trocknen aus, Trinkwasserquellen versiegen, Ernten brechen ein.
Wälder – vom Mittelmeerraum bis zum Amazonas – geraten unter Dauerstress, verwandeln sich von CO₂-Senken zu CO₂-Quellen.
Artensterben beschleunigt sich massiv – viele Ökosysteme kollabieren, weil sich Pflanzen und Tiere nicht schnell genug anpassen können.

Was das für uns Menschen bedeutet

Bei +3 °C geraten unsere Gesellschaften an ihre Grenzen. Klimamigration wird zu einem globalen Phänomen:
1 bis 3 Milliarden Menschen könnten gezwungen sein, ihre Heimat zu verlassen – nicht wegen Krieg, sondern wegen Klima.
Nahrungsmittelpreise steigen stark an, Konflikte um Wasser und Ressourcen nehmen zu.

Krankheiten wie Malaria, Dengue und West-Nil-Fieber verbreiten sich in Regionen, die sie bisher nie kannten. Hitze, Stress und Unsicherheit erhöhen die psychische Belastung – die Welt wird unruhiger, verletzlicher, angespannter.

Aber: Drei Grad sind nicht unvermeidlich

Das ist keine dystopische Fantasie – es ist das, was die Wissenschaft für wahrscheinlich hält, wenn wir unsere Emissionen nicht drastisch senken. Doch noch ist es nicht zu spät, diesen Kurs zu verlassen.

 

Wenn wir jetzt handeln und  …

• den Ausbau erneuerbarer Energien beschleunigen,
• Kohle, Öl und Gas konsequent ersetzen,
• Wälder, Moore und Böden als CO₂-Speicher schützen,
• und Methan-Emissionen halbieren

… dann können wir die Erwärmung unter 2 °C halten, vielleicht sogar bei 1,5 °C stoppen.

Dazu brauchen wir globale Kooperation, politischen Mut, wirtschaftliche Verantwortung und eine Kultur, die nicht nur konsumiert, sondern bewahrt.

Was uns Hoffnung gibt

Die Technologien sind da:
Solar, Wind, Geothermie, Wasserstoff, Speicherlösungen, nachhaltige Landwirtschaft.
Die Kosten für saubere Energie sind so niedrig wie nie zuvor.
Und Millionen Menschen – Wissenschaftler, Aktivisten, Unternehmer, Künstler –
arbeiten bereits an Lösungen.

Jedes Zehntelgrad zählt.
Jedes Jahr, das wir früher handeln,
rettet Leben, Städte und Arten.

Drei Grad sind keine Statistik.
Es ist die Grenze zwischen einer Zukunft,
in der wir überleben –
und einer, in der wir kämpfen müssen, um zu überleben.

Noch ist Zeit. Aber nicht mehr viel.

Quellen (wissenschaftlich verifiziert):
• IPCC AR6 Synthesis Report (2023): Implementierte Politiken → ca. +3,2 °C bis 2100
• UNEP Emissions Gap Report (2023): Aktuelle Maßnahmen → +2,5 – 3,0 °C
• Climate Action Tracker (2024): Emissionstrends ≈ +2,7 °C
• Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK): 3 °C-Szenario → massive Risiken für Wasserversorgung, Landwirtschaft und Biodiversität

Australiens Regenwälder: Vom CO₂-Speicher zur Kohlenstoffquelle

Australiens Regenwälder: Vom CO₂-Speicher zur Kohlenstoffquelle

Ein ökologisches Warnsignal für die Welt

Lange galten Australiens tropische Regenwälder als unerschütterliche Kohlenstoffsenken – Orte, an denen mehr CO₂ gebunden als ausgestoßen wird. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen jedoch ein alarmierendes Bild: Die Regenwälder im Nordosten des Kontinents speichern heute deutlich weniger Kohlenstoff als in der Vergangenheit – und haben sich in Teilen bereits in Netto-Emittenten verwandelt.


Der Kipppunkt ist erreicht

Über mehrere Jahrzehnte hinweg beobachteten Forscherinnen und Forscher die Entwicklung der Baum-Biomasse in verschiedenen Regionen Queenslands. Das Ergebnis: In den 1970er- und 1980er-Jahren nahmen die Wälder noch stetig Kohlenstoff auf. Doch in den letzten Jahren hat sich dieser Trend umgekehrt. Höhere Temperaturen, anhaltende Trockenperioden und häufigere Extremereignisse wie Zyklone oder Buschbrände setzen die Wälder massiv unter Stress.

Bäume sterben häufiger ab, und das Holz, das dabei zerfällt, setzt den zuvor gespeicherten Kohlenstoff wieder frei. Gleichzeitig wachsen junge Bäume unter den neuen Klimabedingungen langsamer nach. Dadurch kann der natürliche Kreislauf der Kohlenstoffbindung nicht mehr aufrechterhalten werden.

 

Warum das von globaler Bedeutung ist

Australien ist eines der wenigen Industrieländer mit großflächigen tropischen Regenwäldern. Wenn selbst diese Ökosysteme ihre Funktion als Kohlenstoffsenke verlieren, hat das weitreichende Folgen für die globalen Klimamodelle. Viele Berechnungen zum Erreichen der Pariser Klimaziele gehen davon aus, dass Wälder weiterhin CO₂ aufnehmen und kompensierend wirken. Wenn das nicht mehr gilt, müssen Emissionsreduktionen in anderen Bereichen deutlich schneller und konsequenter umgesetzt werden.


Ursachen und Dynamik

Mehrere Faktoren tragen zum Wandel der Regenwälder bei:

Hitze und Trockenheit: Längere Trockenphasen führen zu Wassermangel, wodurch Bäume anfälliger für Krankheiten und Schädlinge werden.
Zunehmende Baumsterblichkeit: Wenn große Bäume sterben, wird gespeicherter Kohlenstoff in kurzer Zeit wieder freigesetzt.
Langsames Nachwachsen: Jüngere Bäume haben es schwer, unter Stressbedingungen ausreichend Biomasse aufzubauen.
Extremereignisse: Tropische Stürme und Brände zerstören große Flächen und verändern die Artenzusammensetzung dauerhaft.


Was jetzt zählt

Die Erkenntnisse sind ein deutliches Warnsignal: Selbst intakte, geschützte Regenwälder sind nicht immun gegen den Klimawandel. Der Schutz dieser Ökosysteme bleibt zentral, reicht aber allein nicht mehr aus.

Klimaziele verschärfen: Wenn natürliche Senken ausfallen, müssen menschliche Emissionen schneller sinken.
Anpassung stärken: Wiederaufforstungsprojekte sollten klimaresiliente Arten fördern, die Hitze und Trockenheit besser überstehen.
Langzeitbeobachtung ausbauen: Nur durch kontinuierliche Messungen lässt sich frühzeitig erkennen, wann Ökosysteme kippen.


Conclusio

Australiens Regenwälder stehen sinnbildlich für einen globalen Trend: Selbst die stärksten natürlichen Verbündeten im Kampf gegen die Klimakrise geraten an ihre Grenzen. Es ist ein Weckruf, Klimaschutz nicht länger auf die Fähigkeit der Natur zu verlassen, unsere Emissionen auszugleichen – sondern selbst konsequent zu handeln.

 

Link zur Studie:

Aboveground biomass in Australian tropical forests now a net carbon source von Hannah Carle et al., erschienen in Nature:

https://www.nature.com/articles/s41586-025-09497-8

Süßer Kürbis

Süßer Kürbis

Je mehr der Oktober sich zuspitzt umso schwieriger ist es, am Kürbis vorbeizugehen – aber kein Problem! Das wollen wir ohnehin nicht. Dieser Kürbiskuchen ist so schmackhaft und saftig, dass er euch sicherlich durch die gesamte Kürbissaison begleiten wird. Noch dazu ist er einfach und schnell gemacht und erfüllt das ganze Haus mit dem Duft, den wir zu dieser Zeit dringend brauchen: Zimt.

 

Was ist zu beachten?

Ich möchte anmerken, dass der Kürbis gerieben werden soll. Das würde ich auf der feinsten Stufe des Reibeisens machen – dann fügt er sich homogener in die Masse ein.

Obwohl sich verschiedene Kürbissorten für dieses Rezept eignen, bevorzuge ich aus Farb- und Einfachheitsgründen den Hokkaido Kürbis. Er muss nicht geschält werden und ist meist so Orange wie man sich das für einen Kürbis vorstellt.

Der Rührteig sollte, entgegen dem Biskuit, nur so lange gerührt werden, bis sich die Ingredienzien gut verteilen – sonst geht er nicht auf.

Natürlich gehen wir – wie immer – davon aus, dass ethisch und biologisch nur hochwertige Produkte verwendet werden.

Wir raten euch außerdem zu einer Lieblingsschürze, einem Gläschen, das euch grad als Herzwärmer dient (bei mir ist es im Moment Wermuth) und natürlich der passenden Musik (in meinem Ohr macht es sich grade eine Sängerin namens Eloise gemütlich) – dann kann’s losgehen!

 

Was wir brauchen

300 g Kürbis fein gerieben

3 TL Backpulver

170 g Zucker

380 g glattes Mehl

2 TL Zimt oder Lebkuchengewürz

170 g Milch (oder Milchersatz)

150 ml Sonnenblumenöl

 

So geht’s

🎃 zunächst die trockenen Zutaten vermischen

🎃 Backofen auf 180 Grad vorheizen

🎃 eine gewünschte Backform (je nach Lust und Laune – ich verwende eine Kastenform) mit Backpapier oder durch ausfetten und bemehlen (oder „bebröseln“) vorbereiten

🎃 nun auch Milch, Öl und Kürbis in die Masse nur so lange wie nötig einrühren

🎃 in der Form verteilen und ab in den Ofen

🎃 je nach Backform, ca. 30 bis 35 Minuten backen

 

Wer noch Lust hat, kann aus 200 g Frischkäse und 7 TL Staubzucker ein Frosting dazu reichen – eine herrliche Ergänzung.

Viel Vergnügen!! 💚